Messing vernickelte Verbindungsteile LF 3600 von Legris
Technische Beschreibung: LF 3600 Messing vernickelte Verbindungsteile
Die Serie LF 3600 von Legris umfasst Steckverschraubungen und Einschraubanschlüsse aus chemisch vernickeltem Messing, ausgelegt für industrielle Anwendungen und den Lebensmittelkontakt gemäß FDA und der Verordnung EG 1935/2004. Kernmerkmale sind präzise bearbeitete Gewinde- und Dichtkonturen, hohe Korrosionsbeständigkeit durch Nickelüberzug und Ausführungen, die für drucktragende Pneumatik- und Fluidleitungen sowie für Medien, die mit Lebensmittelprozessen in Berührung kommen, geeignet sind. Die Produktfamilie deckt gerade Liegeflächen, gerade Einschraubanschlüsse, Winkelstücke sowie Schottanschlüsse (Bulkhead) ab und ist kompatibel mit Push-in-Fitting-Systemen.
Material- und Oberflächeneigenschaften
Die Grundlegierung ist Messing (CuZn-Legierung) mit einer kontrollierten chemischen Vernickelung. Der Nickelüberzug reduziert freigesetzte Kupferionen, verbessert Gleiteigenschaften bei Montage und erhöht die Beständigkeit gegenüber atmosphärischer und medienbedingter Korrosion. Werkstoffprüfungen der Serie berücksichtigen mechanische Festigkeit, Nickelhaftung und die Einhaltung migrationsrelevanter Grenzwerte nach FDA/EG 1935/2004. Dichtflächen und innere Bohrungen werden spanend und/oder strahlbearbeitet, um Rauheitswerte einzuhalten, die für Dichtfunktion und Reinigungsfähigkeit in Lebensmittelanlagen relevant sind.
Konstruktion und Bauformen
Die LF 3600-Familie ist modular ausgelegt: gerade Einschraubanschlüsse, kurze und lange Steckverschraubungen, Winkelstücke 90° und 45°, reduzierte und beidseitig drehbare Versionen sowie Schottanschlüsse mit mutterseitiger Dichtung. Innengeometrien sind so gestaltet, dass der Schlauch- oder Rohrsatz zentriert eingeführt wird und die Klemm-/Haltezonen gleichmäßig belastet werden. Für formschlüssige Verbindungen werden konische Dichtkegel verwendet, für kraftschlüssige Steckverbindungen Feder- oder Klemmringe aus rostfreiem Federstahl eingesetzt. Gewindeformate decken metrische ISO-Gewinde, BSPP/UNF-Varianten und spezielle Hygieneanschlüsse ab.
Dichtungen und Werkstoffauswahl
Die Standardabdichtung erfolgt mit FKM (Viton) für hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit. Ergänzend sind EPDM- und PTFE-Dichtungen verfügbar, wenn erhöhte Reinigungsmittelbeständigkeit oder vollständige chemische Inertheit gefordert ist. Auswahlkriterien basieren auf Temperaturbereich, zulässigen Reinigungszyklen (CIP/SIP), Eignung für Öl-/Fettkontakt und Lebensmittelkonformität. FKM bietet beständige Abdichtung gegen viele Öle, Fette und Heizmedien; EPDM ist vorzuziehen bei wässrigen, alkalischen Reinigungsmitteln; PTFE wird eingesetzt, wenn Migration minimiert werden muss.
Anschlüsse, Einbaumaße und Installationshinweise
Gewindeabmessungen und drehmomentempfohlene Werte sind tabellarisch dokumentiert und richtungsweisend für Montage. Bei Einschraubanschlüssen empfiehlt sich die Nutzung eines Drehmomentschlüssels zur Vermeidung von Überlastung der Dichtung; bei Push-in-Steckverschraubungen ist korrekte Einschubtiefe bis zum Anschlag sicherzustellen, um Leckagen zu vermeiden. Schottanschlüsse müssen mit flächigem Auflagebereich und formschlüssiger Mutter montiert werden; bei dünnwandigen Schotten ist eine Unterlegscheibe oder Verstärkung notwendig. Bei Montage in Lebensmittelanlagen sind Werkzeuge und Dichtmittel zu wählen, die nach FDA/EG 1935/2004 unbedenklich sind.
Medien, Temperatur- und Druckbereich
LF 3600-Produkte sind für Luft, Wasser, Kühlflüssigkeiten, ölbasierte Medien und bestimmte Lebensmittelkomponenten geprüft. Der zulässige Betriebsdruck liegt abhängig von Bauform und Anschlussgröße im Bereich typischer Pneumatik- und Fluidanwendungen; Druck- und Temperaturkennwerte sind herstellerspezifisch und produktbegleitend gekennzeichnet. Typische Dichtwerkstoffkombinationen ermöglichen Betriebstemperaturen von -20 °C bis +150 °C; bei PTFE-Dichtungen sind höhere Temperaturen möglich. Bei Einsatz in der Lebensmittelproduktion sind aggressive Reinigungschemikalien und hohe CIP-Temperaturen zu berücksichtigen, weshalb EPDM- oder PTFE-Dichtungen oft bevorzugt werden.
Anwendungsbereiche und Compliance
Konkrete Einsatzfelder sind Abfüll- und Verpackungslinien, Dosierpumpen, Kühlkreisläufe in Lebensmittelverarbeitung, Pneumatiksteuerungen von Verpackungsmaschinen sowie Versorgungsleitungen in technischen Bereichen mit Lebensmittelkontakt. Die LF 3600-Serie erfüllt Anforderungen für Lebensmittelkontaktkomponenten nach FDA sowie der Verordnung EG 1935/2004, sofern die jeweilige Dichtung und Oberflächenbehandlung entsprechend dokumentiert und freigegeben ist. Für kritische Anwendungen empfiehlt sich eine werkstoffbezogene Konformitätsprüfung inklusive Migrationswerte und Reinigungsprotokoll.
Praxisbeispiele
Beispiel 1: In einer Abfüllanlage für flüssige Lebensmittel werden vernickelte LF 3600-Steckverschraubungen in den Dosierleitungen eingesetzt. Durch die nickelbeschichtete Oberfläche minimiert sich die Kontaktkorrosion mit wässrigen, chloridehaltigen Reinigungsmedien; FKM-Dichtungen gewährleisten Dichtheit bei wechselnden Temperaturen zwischen Reinigungszyklen. Montage: Einschieben des Schlauchs bis zum Anschlag, Sichtkontrolle der Dichtlippe, Anzugsmoment gemäß Herstellerangabe.
Beispiel 2: In einer Verpackungsmaschine ersetzen Winkelstücke der LF 3600-Serie vorherige Kunststoffwinkel, um eine höhere mechanische Festigkeit an Stoßpunkten zu erreichen. Der Einsatz eines Schottanschlusses ermöglicht die einfache Installation durch das Maschinenbett, wobei die Schottdicke durch eine Stützplatte verstärkt wurde. Ergebnis: reduzierte Wartungsintervalle und stabile Druckverhältnisse bei schnellen Schaltzyklen.
Beispiel 3: In Kühlkreisläufen einer Lebensmittelproduktion werden gerade Einschraubanschlüsse verwendet, um Temperaturabweichungen und Spannungen in Rohrleitungen kompensiert aufzunehmen. Kombination mit PTFE-Dichtungen reduziert Kontaminationsrisiken bei erhöhten CIP-Temperaturen. Regelmäßige Überprüfung von Dichtungen und Nachziehen nach ersten Betriebsstunden sichert Langzeitdichtheit.
Wartung, Prüf- und Reinigungsempfehlungen
Regelmäßige Sichtkontrolle auf Korrosion, Beschädigungen und Spiel ist Standard. Dichtungen sollten bei jeder Demontage geprüft und bei sichtbarer Alterung oder Verhärtung ersetzt werden. Reinigungsprotokolle in Lebensmittelanlagen müssen Reinigungschemikalien, Temperaturen und Kontaktzeiten dokumentieren; Materialien der LF 3600 sind auf gängige CIP-/SIP-Prozesse abgestimmt, sofern die Dichtungskombination geeignet ist. Für Druckprüfung nach Montage sind standardisierte Prüfdrücke und Zeitintervalle einzuhalten; Leckrate und Deformation der Dichtung sind zu protokollieren.
Kompatibilität und Ersatzteile
LF 3600-Steckverschraubungen sind mit Standard-Push-in-Rohren und -Schläuchen kompatibel; bei Einsatz von Spezialprofilen prüfen Sie die Nennweiten und Aufnahmegeometrien. Ersatzdichtungen und Haltefedern sind als Servicekits verfügbar. Technische Zeichnungen, Montageanleitungen und Materialzertifikate finden Sie in der Produktdokumentation oder über technische Informationsseiten wie https://maku-industrie.de/technik. Konkrete Anwendungsbeispiele stehen unter https://maku-industrie.de/anwendungsbeispiele.
- Verfügbare Dichtmaterialien: FKM, EPDM, PTFE; Anschlüsse: metrische Gewinde, BSPP, Schottanschlüsse; Bauformen: gerade, Winkel 45°/90°, reduzierte Versionen.
Auswahlhilfe und Bestellhinweise
Wählen Sie Anschlussart nach Einbausituation (Einschraubgewinde vs. Schottmontage), Dichtmaterial nach Reinigungs- und Medienprofil, und Oberflächenbehandlung (vernickelt) bei erhöhten Korrosionsanforderungen. Beachten Sie spezifische Herstellerangaben zu maximalem Betriebsdruck, Anzugsmomenten und Temperaturgrenzen. Bei Fragen zur praktischen Auswahl oder zur Validierung Ihrer Anlagenkonfiguration nutzen Sie die technischen Ressourcen oder kontaktieren Sie den Support über die Produktseite.
FAQ
1. Sind LF 3600-Verbindungen für CIP/SIP-Prozesse geeignet?
Ja, wenn die gewählte Dichtung (EPDM oder PTFE bevorzugt) und die Oberflächenbehandlung dokumentiert CIP-/SIP-Bedingungen aushalten; FKM ist eingeschränkt einsetzbar bei sehr alkalischen Reinigern oder hohen CIP-Temperaturen. Prüfen Sie die herstellerspezifischen Dokumente zu Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit.
2. Welche Vorteile bietet die chemische Vernickelung gegenüber unbeschichtetem Messing?
Die Vernickelung reduziert freigesetzte Kupferionen, erhöht Korrosions- und Verschleißbeständigkeit, verbessert die Gleiteigenschaften bei Montage und erleichtert die Reinigungsfähigkeit durch glattere Oberflächen. Sie ist besonders vorteilhaft in feuchten, chloridhaltigen oder hygienisch sensiblen Umgebungen.
3. Wie bestimme ich die richtige Dichtung für meine Anwendung?
Orientieren Sie sich an Temperaturbereich, Medium (wasserbasiert, öl- oder fettbasiert, Reinigungsmittel), CIP/SIP-Häufigkeit und Anforderungen an Migrationsverhalten. Verwenden Sie FKM für hohe Medien- und Temperaturbeständigkeit, EPDM für wässrige/alkalische Reinigungsumgebungen und PTFE, wenn maximale chemische Beständigkeit und minimale Migration erforderlich sind. Bei Unsicherheit prüfen Sie Materialdaten und bestätigen die Auswahl mit einer Betriebsfreigabe.