Cleco Drehschrauber als Pistole in P-Form

P Serie — Cleco Drehschrauber als Pistole in P-Form

Die P Serie von Cleco umfasst die Pistolen-Drehschrauber-Modelle 19PCA, 19PTA und 19PTS. Konzipiert für industrielle Schraubprozesse, verbinden diese Werkzeuge kompaktes Pistolen-Layout mit präziser Drehmomentkontrolle, robusten Anschlüssen und vielseitigen Startarten (Drückerstart, Schubstart, Direktabtrieb). Einsatzbereiche liegen schwerpunktmäßig in der Serienfertigung, Montage von Blech- und Rahmenbaugruppen sowie in Getriebe- und Motorenmontagen, wo Winkelergonomie, Wiederholgenauigkeit und niedrige Vibrationen entscheidend sind.

Design und Bauformen

Die Pistolenform der P Serie reduziert Armkreiswinkel und ermöglicht ergonomische Greifhaltung bei längeren Schichtzeiten. Gehäusematerialien sind korrosionsbeständige Aluminiumlegierungen mit verschleißfesten Oberflächenbeschichtungen; in Bereichen mit erhöhten chemischen Belastungen empfiehlt sich die Variante mit zusätzlicher Oberflächenbeschichtung oder Korrosionsschutzoption. Der Direktabtrieb der 19PTS minimiert Spiel und Drehmomentverluste, während die 19PCA und 19PTA Varianten mit integrierten Startmechaniken für unterschiedliche Bedienkonzepte ausgelegt sind. Die Anordnung von Luftanschluss, Schalthebel und Bithalter wurde so gestaltet, dass Werkzeugwechsel schnell und werkzeuglos erfolgen kann.

Anschlüsse, Luftversorgung und Dichtungen

Cleco setzt bei der P Serie auf standardisierte Druckluftanschlüsse (1/4" NPT oder ISO-G je nach Markt) mit optimierten Luftwegen zur Minimierung von Druckverlusten. Für konstante Drehmomentabgabe ist die Luftzufuhr über saubere, getrocknete und gefilterte Luft zu betreiben; empfohlener Betriebsdruck liegt typischerweise zwischen 3,5 und 6,3 bar – genaue Werte richten sich nach Modell und eingestelltem Drehmomentbereich. Zur Gewährleistung langer Lebensdauer sind die Werkzeuge mit hochwertigen O-Ringen und synthetischen Dichtungen (NBR oder auf Anfrage FKM für höhere Temperaturen/chemische Beständigkeit) ausgestattet. Für Anwendungen in öl- oder petrochemisch belasteten Umgebungen sind spezielle Dichtungsoptionen verfügbar, die höhere Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln bieten.

Drehmoment, Steuerung und Startarten

Die P Serie deckt ein breites Drehmomentband ab; die elektronisch unterstützten Modelle ermöglichen feine Einstellung der Abschalt- oder Rutschkupplungsparameter. Drückerstart eignet sich für kontrollierte Taktzeitprozesse, bei denen Bedienkraft und -position standardisiert sind. Schubstart erhöht die Prozessgeschwindigkeit bei potenziell variierenden Einführhöhen, sinnvoll in Arbeitsfolgen mit automatischem Zuführen. Direktabtrieb wird eingesetzt, wenn minimale Winkelabweichungen und maximale Kraftübertragung gefordert sind. In der Fertigungslinie lassen sich die Werkzeuge sowohl manuell als auch in Kombination mit Haltevorrichtungen und Feed-Units für automatisierte Zuführung integrieren.

Werkstoffe der Einsätze und Bitaufnahme

Cleco verwendet gehärtete Stähle für Abtriebe und Aufnahmen, vergütete Präzisionskomponenten reduzieren Rundlauffehler. Bithalter und Verlängerungen sind in verschiedenen Längen und mit 1/4" Sechskantaufnahme verfügbar; für hochpräzise Anwendungen stehen steckbare, spielfreie Schnellwechselaufnahmen zur Verfügung. Für besondere Korrosionsanforderungen existieren Einsätze aus rostfreien Stählen (AISI 300/400er Serien) oder Oberflächenveredlungen wie Phosphatierung oder Nickelbeschichtung.

Dichtungs- und Schmierkonzepte

Die P Serie nutzt eine Kombination aus dynamischen Simmerringen an der Hauptwelle und statischen O-Ringen an Anschlussstellen. Das Schmierkonzept basiert auf dosierbaren Luftölzusätzen oder internen Schmierkammern mit aggregatverträglichem Mehrbereichsöl; für saubere Produktionsumgebungen ist eine separierte externe Schmierung empfehlenswert, um Ölfreisetzungen in der Montage zu vermeiden. In sensiblen Elektronikmontagen kann ein geschlossenes, fettdichtes Lagerdesign ohne Luftölzugabe gewählt werden.

Anwendungsfelder und Prozessintegration

Die P Serie ist für kurze bis mittellange Anzugszyklen optimiert, ideal für Schraubfälle mit hoher Wiederholgenauigkeit. Typische Anwendungen umfassen Verkleidungs- und Chassisbefestigungen im Maschinenbau, Montage von Blechteilen in der Nutzfahrzeugproduktion und Befestigungen in der Antriebstechnik. Die Werkzeuge lassen sich in bestehende Montagelinien integrieren, sowohl in Handarbeitsplätzen als auch als Bestandteil von Halterungs- und Zuführsystemen. Schnittstellen zu Industrieanlagen werden über standardisierte Halterungen, Schalldämpfer am Luftanschluss und optionale elektronische Drehmomentüberwachung realisiert.

Praxisbeispiele

Beispiel 1: Montage einer Getriebeabdeckung
Ein Fertigungsplatz für Getriebeabdeckungen nutzt die 19PTS mit Direktabtrieb, um zehn M6-Schrauben mit identischem Drehmoment in einem definierten Reihenfolgezyklus zu verschrauben. Die Werkzeugaufnahme ist in einer Positionierstation fixiert, die Verweilzeit pro Schraube beträgt 1,5 Sekunden. Durch die spielfreie Direktaufnahme wird Ausschuss durch lose Sitzungen reduziert und Nacharbeit eliminiert.

Beispiel 2: Karosserie-Innenmontage
Am Montageband für Fahrzeuginterieurs wird die 19PCA mit Drückerstart eingesetzt. Bediener positionieren Clip und Schraube; der Drückerstart verhindert Fehlauslösungen und gewährleistet exakte Abschaltpunkte bei unterschiedlichem Einführlochspiel. Luftversorgung erfolgt über zentrale Rohrleitung mit Inline-Filter und Ölnebler, Schmierintervalle werden durch Produktionssteuerung vorgegeben.

Beispiel 3: Serienbefestigung in der Elektromotormontage
Die 19PTA mit Schubstart ist in einer halbautomatischen Station montiert, in der Schrauben über ein Vibrationszuführsystem bereitgestellt werden. Schubstart reduziert Zykluszeiten bei variierenden Bauteilhöhen. Zusätzlich ist ein Drehmomentsensor zwischengeschaltet, der Fehlschraubungen erkennt und den Prozess an der SPS meldet.

Wartung und Ersatzteile

Regelmäßige Inspektion der O-Ringe, Simmerringe und der Luftanschlüsse reduziert ungeplante Stillstände. Ersatzteilkits enthalten standardisierte Dichtungssets, Federn, geregelte Abtriebselemente und Bithalter. Kalibrierintervalle für drehmomentkritische Anwendungen sollten dokumentiert und in die Produktionswartungsplanung integriert werden. Für detaillierte Wartungspläne und Explosionszeichnungen verweisen wir auf Herstellerunterlagen und die technische Sektion Ihrer Betriebshandbücher.

Kompatibilität und Zubehör

Die P Serie ist kompatibel mit gängigen Bitprofilen und Schnellspannern. Optionales Zubehör umfasst Haltewinkel, Schalldämpfer für Luftanschlüsse, Drehmomentüberwachungs-Sensorboxen und verschiedene Verlängerungen. Bei Bedarf an elektrischer oder elektronischer Prozessintegration bieten sich Schnittstellen zu MES- und SPS-Systemen an, um Schraubertaten, Zyklen und Fehlerereignisse direkt zu protokollieren.

Weiterführende Informationen

Technische Details, vollständige Spezifikationsblätter und Materialdatenblätter finden Sie in der Technik-Sektion: https://maku-industrie.de/technik. Praxisbeispiele und Anwendungsfälle anderer Industriekunden sind hier dokumentiert: https://maku-industrie.de/anwendungsbeispiele.

• Empfehlung: Vor Auswahl die genauen Drehmomentanforderungen, Umgebungsbedingungen und Schnittstellen zur Linie definieren; darauf basierend Modell (19PCA/19PTA/19PTS), Dichtungstyp und Schmierkonzept auswählen.

FAQs

1. Welche Startart ist für meinen Prozess geeignet?
Wählen Sie Drückerstart bei manuellen, präzisen Arbeitsgängen mit standardisierter Bedienerführung, Schubstart bei variabler Bauteilhöhe und schnellen Zuführungen, Direktabtrieb wenn minimale Spiel- und Winkelabweichungen gefordert sind.

2. Welche Dichtungen und Schmierstoffe sind kompatibel?
Standarddichtungen sind NBR-O-Ringe und Simmerringe; für erhöhte Temperatur- oder chemische Beständigkeit stehen FKM-Optionen zur Verfügung. Schmierung erfolgt über Luftölzusatz oder geschlossene Schmierkammern; für saubere Montageumgebungen empfehlen sich geschlossene oder externe Schmierkonzepte.

3. Wie integriere ich die Cleco P Serie in eine automatische Fertigungslinie?
Die Integration erfolgt über mechanische Haltevorrichtungen, standardisierte Luftanschlüsse und optionale elektronische Drehmoment- oder Zählsensoren, die mit der SPS/MES kommunizieren. Legen Sie Luftdruck, Filterung, Schmierstrategie und Kalibrierintervalle fest und nutzen Sie gegebenenfalls Haltevorrichtungen für reproduzierbare Werkstückpositionierung.