Sicherheitshinweise

Sicherheitshinweise für den Umgang mit Schnellkupplungen und Zubehör


ACHTUNG:

Falsche Auswahl oder falsche und unsachgemäße Handhabung von Schnellkupplungen und Zubehör können Sach- und Personenschäden verursachen oder sogar Menschenleben gefährden. Mögliche Konsequenzen aus falscher Auswahl oder falschem Umgang mit Schnellkupplungen sowie Zubehör können u. a. sein:

  • Herausschleudern der Kupplung oder deren Bauteile mit hoher Geschwindigkeit.
  • Austreten von Flüssigkeiten.
  • Beim Ausfall des Hydraulik-Kreislaufes kann es zum Kontakt mit sich bewegenden bzw. fallenden Bauteilen kommen, die nicht mehr in ihrer Position gehalten werden können.
  • Peitschenhiebeffekt bei Schläuchen.
  • Explosion oder Entflammen der verwendeten Flüssigkeit.
  • Kontakt mit der transportierten Flüssigkeit, die unter Umständen sehr heiß, sehr kalt, giftig oder aus anderen Gründen gefährlich sein kann.
  • Hochschießen oder Explosion bei der Benutzung von Lösungsmitteln oder anderen entflammbaren Flüssigkeiten, die in chemischen Prozessen benutzt werden.

Bevor Sie eine Schnellkupplung oder das entsprechende Zubehör auswählen und einsetzen, sollten Sie unbedingt die folgenden Anweisungen lesen und entsprechend anwenden.

1.0 ALLGEMEINE HINWEISE

1.1 Allgemeines: Auf dieser Homepage finden Sie Anweisungen zur Auswahl und Handhabung (Einbau, Kuppelvorgang und Wartung) von Schnellkupplungen und Zubehör (Stecknippel, Schutzkappen, Schläuche, Blaspistolen). Dieser Sicherheitshinweis ist eine Ergänzung und muss in Verbindung mit allen Parker-Publikationen beachtet werden die sich auf Kupplungen und deren Zubehör beziehen.

1.2 Sicherheitsvorkehrungen: Schnellkupplungen können aus vielen Gründen völlig unvorhergesehen ausfallen. Planen Sie deshalb alle Systeme und Anlagen so, dass ein Ausfall der Schnellkupplung oder des Schlauches nicht zu Personen- und Sachschäden führen kann.

1.3 Verteilung: Geben Sie eine Kopie dieses Sicherheitshinweises an alle Personen, die mit der Auswahl oder Handhabung von Schnellkupplungen betraut sind. Wählen Sie keine Kupplung aus oder setzen Sie keine Kupplung ein, bevor Sie nicht diese Sicherheitsanweisungen und die produktspezifischen Veröffentlichungen gelesen und verstanden haben.

1.4 Verantwortlichkeit des Benutzers: Aufgrund der unterschiedlichen Funktionsweise und der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Schnellkupplungen, können Parker und seine Händler nicht garantieren, dass eine spezielle Kupplung für jede spezifische Endanwendung geeignet ist. Diese Sicherheitshinweise analysieren nicht alle technischen Details, die bei der Auswahl einer Kupplung zu beachten sind. Der Benutzer ist nach eigenen Analysen selbst verantwortlich für:
• die Auswahl seines Schnellkupplungs-Systems;
• die Erfüllung der Anforderungen des Endnutzers, sowie die Sicherheit gegen Personen- und Sachschaden;
• die Sicherheitsvorkehrungen, die beim Einsatz von Schnellkupplungs-Systemen erforderlich sind.

1.5 Weitere Fragen: Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Kundenservice. 

2.0 HINWEISE FÜR DIE WAHL DES KUPPLUNGS-SYSTEMS

2.1 Druck: Die Auswahl einer Schnellkupplung muss so getroffen werden, dass der maximal zulässige Betriebsdruck der Kupplung größer oder gleich dem Systemdruck ist. Druckspitzen im System, die oberhalb des Betriebsdruckes liegen verkürzen die Lebensdauer der Kupplung erheblich. Verwechseln Sie nicht Berstdruck oder andere Druckangaben mit dem Betriebsdruck und setzen Sie niemals den Berstdruck als Betriebsdruck ein.

2.2 Beständigkeit mit Flüssigkeit: Die Auswahl der Schnellkupplung muss so getroffen werden, dass die Beständigkeit von Kupplungskörper und Dichtungswerkstoff mit dem eingesetzten Medium gewährleistet ist. Nähere Angaben zu Beständigkeiten finden Sie in den Medientabellen.

2.3 Temperatur: Stellen Sie sicher, dass die Temperatur des flüssigen Mediums sowie die Umgebungstemperatur der für die Kupplung zulässigen Werte weder ständig noch kurzfristig überschreitet. Treffen Sie Sicherheitsmaßnahmen. Benutzen Sie Handschuhe beim Kuppeln von Schnellkupplungen die durch das transportierte Medium oder die Umgebung erhitzt bzw. gekühlt sind.

2.4 Baugröße: Die Leistungsübertragung bei inkompressiblen Medien variiert in Abhängigkeit vom Druck und der Durchflussrate. Die Baugröße der Kupplungen und anderer Systemkomponenten müssen so ausgelegt sein, dass Druckverluste und Erwärmung oder Viskositätsänderungen des transportierten Mediums so gering wie möglich gehalten werden.

2.5 Kuppeln und Entkuppeln unter Druck: Verlangt Ihre Anwendung ein Kuppeln oder Entkuppeln unter Druck, verwenden Sie nur Kupplungen die für diese Anwendungsfälle konstruiert sind. Der maximale Kuppeldruck kann dabei geringer sein als der maximale Betriebsdruck.

2.6 Umgebung: Umgebungsbedingungen, die zu vorzeitigem Verschleiß oder Ausfällen führen (z. B. ultraviolette Strahlung, Ozon, Feuchtigkeit, Wasser, Salzwasser, Chemikalien oder Luftverschmutzung). Es muss darauf geachtet werden, dass Kupplungs-Systeme nur den optimalen Umgebungsverhältnissen ausgesetzt werden.

2.7 Verriegelung: Schnellkupplungen mit Kugelverriegelung können sich unbeabsichtigt öffnen wenn die Schlauchleitung über ein Hindernis gezogen wird oder die Hülse so weit bewegt wird, dass sich die Verriegelung selbsttätig lösen kann. Hülsen die zum besseren Handling unter widrigen Umständen (ölige Hände bzw. mit Handschuhen) mit einem zusätzlichen Flansch ausgestattet sind und eine Abreißsicherung enthalten, sollten unter den o. g. Betriebsbedingungen nicht eingesetzt werden. Für diese Einsatzfälle sollten Schraubkupplungen oder Kupplungs-Systeme mit Sicherheitsverriegelung benutzt werden.

2.8 Mechanische Lasten: Äußerlich angreifende Kräfte, wie z. B. Zug- oder Querkräfte und Vibrationen, können die Lebensdauer einer Schnellkupplung erheblich verkürzen und zu vorzeitigen Ausfällen führen. Untypische Einsatzfälle verlangen deshalb unbedingt, dass entsprechende Tests durchgeführt werden.

2.9 Spezifikationen und Standards: Bei der Auswahl einer Schnellkupplung müssen staatliche, industrielle sowie Parker-Spezifikationen eingehalten werden.

2.10 Vakuum: Nicht alle Schnellkupplungen können im Vakuum eingesetzt werden. Kupplungen für Vakuum-Anwendungen müssen so ausgewählt werden, dass sie den speziellen Betriebsbedingungen und Drücken gerecht werden.

2.11 Feuerfeste Flüssigkeiten: Einige feuerfeste Flüssigkeiten erfordern andere Dichtungswerkstoffe als das standardmäßig verwendete NBR.

2.12 Strahlungswärme: Schnellkupplungen können durch Strahlungswärme (z. B. von flüssigem Metall) bis zur Zerstörung der Dichtungswerkstoffe oder des Kupplungskörpers erhitzt werden. Die gleiche Hitzequelle kann dann zur Entzündung von Flüssigkeiten führen.

2.13 Schweißen und Löten: Das Erhitzen verzinkter Bauteile (Kupplungskörper) über 232°C durch Verfahren wie Schweißen oder Löten kann zur Entstehung gefährlicher Gase führen, die u. a. die Dichtungen beschädigen können.

3.0 INSTALLATIONSHINWEISE

3.1 Untersuchung vor der Installation: Vor Einbau einer Kupplung sollte zunächst überprüft werden, ob der Kupplungswerkstoff, das Dichtungsmaterial und die Referenzangaben den Vorgaben entsprechen. Vor der endgültigen Montage sollte das Kupplungs-System probeweise mit den zu verbindenden Einheiten gekuppelt und entkuppelt werden.

3.2 Kombinationen mit anderen Herstellern: Wird eine Parker-Kupplung mit einer Kupplung anderer Hersteller kombiniert, sollte darauf geachtet werden, dass der kleinste maximale Betriebsdruck beider Kupplungen nicht überschritten wird.

3.3 Montage der Kupplungen: Beim Anschließen von Kupplungen sollten zwischen zylindrischen oder konischen Gewinden Dichtmaterialien, flüssige Dichtmittel oder eine Kombination von beiden verwendet werden. Dabei ist sicherzustellen, dass das Dichtmittel mit dem zu transportierenden Medium verträglich ist. Um System-Verschmutzungen vorzubeugen, ist es ratsam, an Stelle eines Dichtungsbandes flüssige Dichtmittel zu verwenden. Benutzen Sie bei der Montage den zum Kontern vorgesehenen Sechskant. Verwenden Sie niemals eine Rohrzange oder einen Varioschlüssel, da die Gewindedichtungen in der Kupplung dadurch zerstört und andere Bauteile der Kupplung beschädigt werden können. Zu große Anziehdrehmomente können die Gewindegänge der Kupplungen zerstören oder den Gewindeblock zum Platzen bringen.

3.4 Schutzkappen und Blindstopfen: In ungekuppeltem Zustand ist es ratsam das Eindringen von Schmutz und anderen Verunreinigungen durch den Einsatz von Schutzkappen und Blindstopfen zu vermeiden.

3.5 Ort: Bringen Sie die Schnellkupplungen so an, dass der Bediener nicht in Gefahr gerät auszurutschen, zu stürzen, mit heißen sich bewegenden Teilen in Kontakt zu kommen bzw. in Kontakt mit dem Medium zu kommen.

3.6 Schlauchdämpfung: Benutzen Sie stets eine Schlauchdämpfung (ein kleines Stück Schlauch zwischen Werkzeug und Kupplung), anstatt die Kupplung direkt am Werkzeug zu montieren. Dies verhindert ein Beschädigen der Kupplung beim Herabfallen des Werkzeugs und verringert mechanische Vibrationen, die zu einem Entkuppeln der Verbindung führen können.

4.0 WARTUNGSHINWEISE FÜR SCHNELLKUPPLUNGEN

4.1 Selbst bei richtiger Auswahl und Installation von Schnellkupplungen kann mangelnde Pflege die Lebensdauer der Kupplung erheblich herabsetzen. Die Wartungsintervalle sollten dabei an die Betriebsbedingungen und das Ausfallrisiko angepasst sein. Ein Wartungsprogramm muss vom Benutzer erstellt und durchgeführt werden. Es sollte mindestens die folgenden Punkte enthalten:

4.2 Äußere Sichtkontrolle der Kupplung: Jeder der folgenden Fehler erfordert einen sofortigen Austausch der Schnellkupplung:
- gerissene, beschädigte oder korrodierte Kupplungsteile
- Leckagen am Schlauchanschluss, Ventil oder Kupplungskörper
- gebrochene Kupplungs-Halterung (speziell bei Abreiß-Sicherungen)

4.3 Weitere Sichtkontrollen:
- leckende Dichtungen
- Verschmutzungen am Verschluss-System von Kupplung und Stecker
- mangelhafte Halterungen und Schutzvorrichtungen
- Flüssigkeitspegel, Flüssigkeitscharakteristik und Einschlüsse

4.4 Funktionstest: Fahren Sie das System auf maximalen Betriebsdruck und prüfen Sie die Kupplung auf mögliche Fehlfunktionen und Dichtheit. Das Bedienpersonal sollte während der Test- und Betriebsphase geschützt arbeiten.

4.5 Austauschintervalle: Die speziellen Austauschintervalle müssen an Erfahrungswerte, staatliche Vorschriften oder industrielle Richtlinien angepasst sein. Sie hängen aber auch von Betriebssicherheit, Stillstandzeiten und Ausfallrisiko ab. Siehe Punkt 1.2.

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